Innovative Silicon Valley Startups

Silicon Valley Start Ups

Auch wenn wir mit der größten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg zu kämpfen haben, die Welt der Digitalisierung bleibt nicht stehen, im Gegenteil: in den Technologie Hubspots wie im Silicon Valley oder sonst auf der Welt wird an den nächsten disruptiven Lösungen gearbeitet. Diese werden unser Arbeitsleben beeinflussen und erleichtern, Führungskräfte sollten jetzt einen Blick über die täglichen Infektionszahlen hinaus werfen, um für Umbruch in Richtung New Work gerüstet zu sein.  

In welchen Bereichen genau und wohin die Trends hin entwickeln, kann man sehr gut an den aktuellen Finanzierungsrunden und Börsengängen ablesen. Die Ergebnisse des letzten Quartals wurden gerade bekanntgegeben, im Folgenden eine kurze aktuelle Übersicht: 

Ausgangslage 

Die Pandemie hat das Verhalten der Kunden und Menschen in so vielen Bereichen radikal und vor allem dauerhaft verändert. Wie zum Beispiel unsere Art zu arbeiten, zu lernen, einzukaufen, zu essen, unterwegs zu sein, Unterhaltung zu konsumieren oder Sport zu treiben. So zum Beispiel arbeiten laut einer Studie der Universität Stanford schon 42 % der US-Arbeitskräfte von zu Hause aus, viele US Unternehmen haben ihre Homeoffice Regelungen bereits jetzt bis 2021 verlängert. 


Globale Start Up Finanzierungen 

Nach einem starken zweiten Quartal hat sich das dritte Quartal 2020 mit 76,4 Milliarden US-Dollar in der weltweiten Risikofinanzierung konstant gehalten. Das ist ein Prozent mehr als im Vorquartal und 9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Vor allem wird in die Bereiche Gesundheitswesen, Apps, Zahlungsabwicklungen, Bildung und Glücksspiel investiert.  Im Vergleich zum Vorquartal wurden vor allem in die Sparten wie Handel und Einkaufen, Fertigung, Sport, Glücksspiel, Landwirtschaft sowie Bekleidung und Bekleidungsindustrie investiert.

Praktische Beispiele

„Zoom“ (Videokonferenztool) berichtete von einem sprunghaften Anstieg der täglichen Sitzungsteilnehmer von 10 Millionen im Dezember 2019 auf 300 Millionen im April 2020, was einem Zuwachs von 2.900 Prozent in diesem viermonatigen Zeitraum entspricht.

„Plaid“ (verbindet Apps mit Bankkonten) wurde im Jänner von Visa übernommen und verzeichnet gerade einen Nutzungsanstieg um 44 Prozent. 80 Prozent der Amerikaner sagen, dass sie keine Notwendigkeit für eine physische Bankfiliale haben, um ihre Finanzen zu verwalten. 

„Acceldata schließt mit 8,5 Mio. $ eine Finanzierungsrunde für die Datenanalyse und KI, es hilft bei der Optimierung der Big-Data-Umgebung in Unternehmen.

„Argyle“ bietet einen einfachen Zugang zu Beschäftigungsdaten an, kündigte eine Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Millionen Dollar der Serie A an.

Calm“ hat eine Meditationsapp entwickelt, das bisher schon 80 Millionen Mal heruntergeladen wurde und vor allem für guten Schlaf, Meditation und Entspannung dient. 

„DoorDash ist eines der schnell wachsenden Lieferunternehmen, die sich nun auch für die Möglichkeit für Essensbestellungen im Unternehmensumfeld spezialisiert haben. 

„Qatalog“ bietet einen "virtuellen Arbeitsraum" an, der verschiedene SaaS-Tools zusammenführt, um Teams dabei zu unterstützen, besser zu funktionieren.

Finanzierung in Österreich

In Österreich ist im Gegenteil dazu im Jahr 2019 das Investitionsvolumen um 8,2% auf 218 Millionen Euro zurückgegangen,  die Zahl der Deals über 500.000 Euro ging ebenfalls um 8,7% zurück. Aber Wien ist mittlerweile ein guter Boden mit vielen spannenden Start Ups, ein Spannenendes ist: 

Medicus AI“, es ist eine intelligente Plattform und App, die medizinische Berichte und Gesundheitsdaten interpretiert und in leicht verständliche, personalisierte Erklärungen und Gesundheitseinblicke übersetzt, dabei interaktiv der Kunde begleitet wird. 

Übernahmen von Unternehmen

Neun Unternehmen wurden im dritten Quartal für mehr als 1 Milliarde Dollar erworben, die höchste Zahl pro Quartal seit Anfang 2019. Bis Ende September verzeichneten wir im zweiten Quartal 298 weltweite Übernahmen für 40,4 Milliarden US-Dollar.  

Apple war der aktivste Übernehmer im 3. Quartal 2020 mit drei Übernahmen, darunter die in Kanada ansässige Startup-Firma für kontaktlose Zahlungen Mobeewave (akzeptiert  Kartenzahlungen durch einen einfachen Druck am Telefon) oder der in San Francisco ansässige Podcast-Streaming-Dienst Scout FM.

Börsengänge

Sechs Unternehmen gingen im Jahr 2020 mit einer IPO-Marktbewertung von über 10 Milliarden Dollar in diesem Quartal an die Börse. Diese Liste enthält „Snowflake“ (Cloud-basiertes Unternehmen im Bereich der Data Warehousing) das wertvollste IPO aller Zeiten für Softwareunternehmen. Andere Unternehmen, die beim Börsengang über 10 Milliarden Dollar geschätzt wurden, sind:  Ke.com“ (Energie und Nachhaltigkeitsmanagament) mit Sitz in Peking, „Palantir“ (Datensammlung und Verarbeitung) Technologies mit Sitz in Denver, „Li Auto(Automobilkonzern mit alternativen Antrieben)  mit Sitz in Peking, „Unity Technologies“ (Spiele) mit Sitz in San Francisco und „GoodRx“ (digitales Gesundheitsmanagement) mit Sitz in Santa Monica.

Wenn man sich die Zahlen der Börsengänge und Investitionen ansieht wird klar, dass der Turbo der Digitalisierung trotz weltweiter Wirtschaftskrise unvermindert weitergeht.

Was bedeutet das für mittelständische Unternehmen in Europa 

Man kann davon ausgehen, dass sich europäische Unternehmen in traditionellen und teilweise geschützten Branchen disruptiven Bedrohungen ausgesetzt sind. Sei es B2B Plattformen, die sich zwischen Anbieter und Kunden schieben und damit Marktanteile anknabbern. Oder Effizienzsteigerungen mit effektiverer Ressourcenverteilung sind mit vielen den oben angeführten Start Ups möglich. Diese können Geschäftsprozesse vereinfachen oder die Gesundheit von Menschen verbessern. 

Und eines ist klar: back to normal wird es nicht mehr „spielen“, denn auch wenn wir mit der Pandemie im Laufe der nächsten Monate zu leben gelernt haben, werden viele die nächsten Jahre nur überleben, wenn sie sich dem Wandel öffnet. 

Die nächsten „Google“ oder „Facebook“ Unicorns warten schon in den Start Löchern, gerade jetzt ist eine gute Zeit sich auf den nächsten Digitalisierungsschub vorzubereiten.

Quelle

Techcrunch

 
Autor: Werner Sattlegger Founder & CEO Art of Life

Autor: Werner Sattlegger
Founder & CEO Art of Life

Experte für digitale Entwicklungsprozesse, wo er europäische mittelständische Familien- und Industrie-unternehmen von der Komfort- in die Lernzone bringt. Leidenschaftlich gerne verbindet er Menschen und Unternehmen, liebt die Unsicherheit und das Unbekannte, vor allem bewegt ihn die Lust am Gestalten und an Entwicklung.