Legal Tech - wie künstliche Intelligenz Verträge gestaltet

 40% aller Prozesse in Organisationen und Unternehmen sind ineffizient, vor allem Vertragsgestaltungen können aufwendig, langwierig, zeitraubend und teuer werden. Das muss nicht sein, denn Automatisierungen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz können Prozesse schneller, effizienter und günstiger gestalten. 

Dies gilt vor allem für komplexe Verarbeitungen von Daten, wie es bei der Vertragsgestaltung geschieht. Was dies bedeutet und welche Auswirkungen auf Rechtsanwaltskanzleien oder juristische Tätigkeiten zukommen, darüber haben gestern Werner Sattlegger (Art of Life) und Dominik Loroff (PACTA) gesprochen. 

„Globale Rechtsdiensteistungen kosten weltweit jährlich über 900 Milliarden Euro, sind aber oft noch intransparent und teuer. Künstliche Intelligenz wird in den nächsten Jahren das Berufsbild, die Wertschöpfung und die Skills von Juristen grundlegend verändern. Hier steuert ein sehr konservativer und traditioneller Markt auf eine gewaltige Welle von Disruptionen zu“ betont Werner Sattlegger in der Diskussion. Als Jurist und nun Leadershipexperte mit langjähriger Silicon Valley Erfahrung sieht er unzählige Anwendungsmöglichkeiten von Legal Tech Lösungen, die aber oft auf Widerstand treffen. 

Unsere Kunden berichten bei Anwendung unseres Vertragsgenerators von Zeitersparnissen bis zu 75 % im Vergleich zur klassischen Vertragserstellung. Es können dadurch mehr Verträge in der gleichen Zeit erstellt werden, fehlerfreier und effizienter. Das gibt Möglichkeiten zu mehr Transparenz bei Kosten und neuen Geschäftsmodellen“beschreibt Dominik Loroff vom Vertragsmanagement-Anbieter PACTA seine Erfahrungen mit der automatisierten Vertragsgestaltung. Durch die intuitive Nutzerführung wird sichergestellt, dass die richtigen Absätze im Vertrag landen und keine relevante Information vergessen wird. Auch komplexe Verträge wie Bauverträge können innerhalb weniger Minuten erstellt und anschließend direkt mit den Vertragspartnern in einem digitalen Verhandlungsraum besprochen und bearbeitet werden. Automatisierung und Digitalisierung erhöhen die Produktivität der Mitarbeiter, reduzieren Fehler um bis zu 75% und halbieren den Papierverbrauch.

„Digitalisierung bedeutet nicht ein wenig mehr an Software, sondern völlige neue Formen der Arbeit. New Work basiert auf Eigenverantwortung, flache Strukturen, Flexibilität und eine hohe Lernbereitschaft. Dies gelingt aber nur in einer Unternehmenskultur, wo Scheitern und Lernen möglich ist“, unterstreicht Sattlegger die Notwendigkeit, künstliche Intelligenz, Leadership und Kultur nicht getrennt zu betrachten. „Eine Lernkultur entwickeln bedeutet emotionale Sicherheit schaffen, wo Neues ausprobiert wird und man die Richtung kennt. Genau das sollten nun Rechtsanwaltskanzleien entwickeln, fördern und integrieren“, betont Sattlegger am Schluss der Diskussion

Die nächsten Jahre bleiben spannend, nur wer sich jetzt auf den Wandel vorbereitet, bleibt im Spiel – darüber waren sich nicht nur die beiden Referenten einig, sondern war auch Ergebnis einer Umfrage. Gerade in der Rechstdienstleistung trifft eine sehr traditionelle und starre Welt auf die disruptive Kraft von künstlicher Intelligenz. Bei all den Ängsten und Unsicherheiten bleibt am Ende aber eine gute Nachricht – jeder von uns hat noch nie so viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln, zu gestalten, neue Kunden anzusprechen oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. 

Und am Ende des Tages bleibt dann die Erfahrung, dass dies auch unfassbar viel Freude machen kann.

Autoren:

Werner Sattlegger (Art of Life)

Dominik Loroff (PACTA)

Manuela Sattlegger (Art of Life)


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